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Klau|s|ens ist Klausens ist Klau(s)ens ist Klau's'ens ist Klau<s>ens ist Klau[s]ens ist Klau-s-ens ist ...

Ein Text von Klausens


AUSSÄTZIG 

- eine Klau{s}ens   

                                 Legehennende

Gackern. Als der große Künstler K. durch die Straßen ging, sah er viele Menschen, die von der Gemeinschaft ausgestoßen worden waren.

Da lagen sie auf der Straße, besudelt vom Wein oder vom Bier, angegriffen von Exzemen und anderen Wirrungen des irdischen Lebens.

Überall beugte sich Klau|s|ens weichlings hernieder und streichelte den Menschen die Köpfe oder auch den rechten Arm.

Man zog ihn am Ärmel, man zupfte ihn am Bein, und gar manche verhärmte Frau wollte ihn küssen.

Da ekelte sich plötzlich Klausens, der zuvor alle Ausgaben der Bibel gelesen und dann auswendig gelernt hatte. Auch das buddhistische Erbe war ihm in jedem Winkel vertraut.

Seine Begleiter waren überaus erstaunt und beugten die Köpfe zusammen, um löblich zu flüstern.

Klau(s)ens bemerkte das wohl und sprach diese an: "Ihr, meine Aposteln und Apostalinnen, was dünkt euch zu schwatzen, bevor ich etwas davon höre?"

Da erschraken sie und sagten: "Herr, du bist immer warm und gütig, aber heute sahen wir dich bei den Aussätzigen zurückzaudern. Und das machte uns unruhigerweisend."

K. ging in sich und schulte sich an den Schriften des Herrn Keuner, deren 469 Ausgaben er in allen 12 Landesprachen überflogen hatte.

Dann wurde er wieder mild und weich: "Sehet, Leute, ja, ich habe gezögert, und mir möge der Arm verschimmeln!"

Da raunten sie und fragten, was er meine.

Klau/s/ens sagte: "Ich selbst bin einer der ihren, wie die ihren einer der meinigen sind."

Die Menge applaudierte ... und auch die Jünger und Jüngsten wussten nicht, sich fürderhin zu beklagen.

"SPRICH!" riefen sie laut und vollmundig.

Klau's'ens aber sprach: "Auch ich bin einer von denen!"

Dann bückte er sich und streichelte die arme Agatha direkt unter dem Kinn, wo die Weinflasche hart angeschlagen war.

Der letzte Tag als Ministerpräsidentin war ihr ein Tag von dunkelsten Erinnerungen.

Alle hielten inne.

"Wisset, der, wer aussätzig sei, müsse mit Taten und Worten belohnt werden."

Wieder fragende Blicke.

K.: "Wer anders als ich wüsste von der Aussätzigkeit. Ich als Schriftsteller, der die Texte wendet und wendet, damit aus den Worten Sätzen werden, die er selber nicht wiedererkenne - von der Gesellschaft aber wurde ich erneut und erneut dafür verstoßen. So ist meine Tätigkeit eine wahrliche Aussätzigkeit, zumal ich diese Sätze dann der harten Wirklichkeit auszusetzen pflege, und niemand erdarbet sich meiner. Nur Unrat kommet über mich, oh ich, oh Herr, der Schreibende. Und so lagere ich auf den Straßen des Nichtverstehens - ganz wie diese Kranken auf unseren Gassen."

Magdalene vergoss eine Träne in die Blumenerde am Wegesrand.

Ludger erbrach sich übelriechend.

Aber die Aussätzigen hatten labend begonnen, sich mit den Texten des weltgroßen Klau|s|ens abzureiben.

So also wuchs das Land in seiner Ausweglosigkeit - und der König verpflichtete die Bürger, sich der Aussätzigen allerorts anzunehmen.

Die Bürger also taten ihre Annahmen und spekulierten über Gott und die Welt, was das Zeug hielt. 

Es kommet von diesem Ereignis her, dass die Schriftsteller die natürlichen Heiligen der Aussätzigen geworden sind.

Klau{s}ens aber schrieb fürderhin so viele Sätze, dass er sich nicht nur aussätzig, sondern zudem austextig fühlte und nannte.

Leider ist zu den Austextigen nie eine Krankheit erfunden worden, sodass die Aussätzigen am Ende doch relativ allein unter sich blieben.

All das geschah mit stets weisen Zwinkern des großen Weltdichters und Großschreibers Klau<s>ens, dessen Anhänger ihm und seinen Aussätzen Wohlgefallen waren.

Klausens aber zauderte erneut. Anhänger? Seine Phantasie hatte sich schon wieder rudernd in Bewegung gesetzt, um in Aufsätzen all das zu erkunden. Aufsätzig? ... Hieß es nicht aufsessig?

Da aber war Klausens drittes Buch schon von den wütenden Buchstaben besetzt worden, sodass ihm keinerlei Zeit zum Weiternachdenken mehr blieb.  

 

 

4.5.2006, Donnerstag, Königswinter-Oberdollendorf,

© Klau|s|ensĦķ7 Klau's'ens=Klau(s)ens=Klausens=Klau|s|ens

 

GANZ AUSSÄTZIG

 

Oh du mein Dichter dort wieso allein

bist du bald meine Worte kühleinsam

und befindest dich dann nur nolens

treibend neben den immer fertigen

Texturen der Welt nichtiger Keinsatz

ohne Punkt wirst du gleich da rechts

stehsitzend entrechtet zu finden sein

jedweder Zeichen enterbt hinlebend

allzeit für immer volens

geächtet-aussätziges:                                   ich

 

 

 

5.5.2006, Freitag, Königswinter-Oberdollendorf,

© Klau|s|ensĦķ7 Klau's'ens=Klau(s)ens=Klausens=Klau|s|ens

 

 

 

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